Valencia war unser Ziel in diesem Frühling, um für ein paar Tage unsere Speicher mit Sonne, blauem Himmel, Spanisch und viel Paella aufzufüllen. Im folgenden einige subjektive Eindrücke und Tipps zu dieser sehenswerten Stadt an der Ostküste Spaniens.

Architektur

Die Bauwerke des valencianischen Architekten Santiago Calatrava sind ein Muss in Valencia. Die futuristisch anmutenden Gebäude bilden die Ciudad de les artes und bestechen durch beeindruckende Tragwerke und kosteten die Spanier insgesamt 1,3 Mrd Euro wie Kritiker bemerken.

Neben weiteren Bausünden sind aber auch viele positive Beispiele zu finden, insbesondere gelungene Lösungen für den sommerlichen Wärmeschutz an Gebäuden in Form von beweglichem Sonnenschutz (siehe Foto) oder Brüstungen bzw. Verschattungselementen, die die hoch stehende Sonne aus dem Gebäude heraushalten, aber dennoch einen Ausblick ermöglichen.

Oceanográfico

Europas größtes Aquarium lohnt ebenfalls einen Besuch. Unzählige, verschiedene Fische und Meerestiere, thematisch oder regional sortiert, können hier bestaunt werden. Meine Highlights war der Gang unterhalb von Haien, die schön dargestellten Quallen (siehe Foto) und die unbedingt anzusehende Delfinshow mit den Delfinen und deren Trainern. Einen halben Tag sollte man für einen Besuch auf jeden Fall einplanen.

Cabanyal

El Cabanyal ist ein ehemaliges Fischerdorf, mit kleinen Straßen und Gassen zwischen malerischen kleinen Häusern, die mit einfachen Mitteln zu ihrer Entstehung verziert und dekoriert wurden. Im ganzen Viertel befinden sich nette kleine Bars und Cafés, die gute Alternativen zu den häufig sehr touristischen Restaurants im Zentrum und an der Strandpromenade darstellen. Einige Tipps sind: Bernard Pub, Cellar l’Aldeana, Fabrica de Hielo und die Zero 11 Craft Beer Bar.

Durch Pläne, eine mehrspurige Straße durch dieses Viertel bis zum Meer zu führen, und den dadurch initiierten Aufkäufen und Abrissen, sind leider einige Häuser verschwunden und viele stark renovierungsbedürftig. Glücklicherweise wurden diese Planungen gestoppt und die Stadtregierung plant verschiedene Maßnahmen zur Renovierung und zum Wiederaufbau des Viertels. Viele lokale Initiativen aber auch Künstler aus anderen Ländern kämpfen für das Viertel. U.a. deshalb findet man überall Streetart an Wänden und Mauern.

Mercado

Märkte im Süden sind immer eine Augenweide aufgrund des riesigen Angebots an frischen Waren (siehe Foto), des lebhaften Treibens und der Möglichkeit lokale Speisen zu kaufen oder direkt vor Ort zu probieren. Der Mercado Central und Mercat de Russafa bieten noch immer ein breite Palette an Lebensmitteln und lohnen einen Besuch. Es gibt noch weitere Markthallen in der Stadt, die wir aber nicht besucht haben.

Paella und Tapas

Valencia ist die Hauptstadt der Paella, die klassische Version wird übrigens mit Huhn und Kaninchen zubereitet. Darüber hinaus lohnt es sich aber, noch viele andere Varianten zu probieren, wie Paella de Mariscos, Fideua (Variante der Paella mit Nudeln) sowie schwarzen Reis (Arroz Negro, siehe Foto).
Natürlich gibt es auch unzählige weitere leckere Tapas zu entdecken, eine typische Spezialität ist Figatell (quasi eine valencianische Frikadelle), bestehend aus Leber, Nieren und Schweinefleisch, fein gewürzt mit Zimt, Muskatnuß, schwarzem Pfeffer, Petersilie und Pinienkernen.

Dazu bietet sich als Aperitiv ein Aqua de Valencia (Gin, Wodka, Orangensaft und Cava) an oder ein Vermut aus Valencia. Natürlich findet man auch leckere Weine der Region und lokal hergestelltes Craft-Beer, u.a. in der Zero 11 Craft Beer Bar (siehe Foto) und im Olhöps.

Tipps und Empfehlungen

Dinge, die ihr nicht tun solltet: der Hop-On-Hop-Off-Bus überfrachtet den Zuhörer mit Jahreszahlen und Details, die sich kein Mensch auch nur ansatzweise merken kann. Obendrein nervt und stört die Dauerschleife der klassischen Musik nach nur kurzer Zeit.
Ebenfalls überflüssig ist eine 24-, 48- oder 72-Stunden-Tourist-Card. Die Ermässigungen bei Eintritten sind nur unwesentlich und die Einsparungen für den Nahverkehr relativ gering, da dieser im Vergleich zu deutschen Preisen günstig ist. Hier kauft man besser das Metro-Ticket für die Fahrt zwischen Flughafen und Stadt separat und eine Zehnerkarte (bonobús) für Bus und Straßenbahn, die problemlos online wieder aufgeladen werden kann. Wichtig, nach dem Aufladen muss das Guthaben vorne beim Fahrer, nicht an den Einstiegspunkten auf die passive RFID-Karte übertragen werden.

Listen unserer besuchten und zu empfehlenden Orte findet ihr auf Google Maps sowie Foursquare.

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Valencia 2023
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